Rittersdorf - Rytířov 

Rittersdorf war 1945 eine eigene Gemeinde mit etwa 180 Einwohnern in 43 Häusern.

Mit seiner 430 bis 550 m Seehöhe - rund 300 m höher als Tichlowitz - und mit seiner Nähe zum Zinkenstein hätte es einmal für unsere Industriegegend ein schönes Naherholungsgebiet werden können. 

Eigene einklassige Volksschule und eine Kapelle, St. Florian geweiht. Drei Gasthäuser, eines davon, die "Louschenke", sogar mit Tanzsaal, ein anderes "Zum Zinkenstein" war die umgebaute alte Schule. Heute ausgestorben, was einmal Lebensgrundlage war, heute nur noch Wochenend- und Ferienhäuser ...... so 1974.

Im Jahr 1974 aus dem Gedächtnis gezeichnet.

m Heimatkreisbuch ist der Ort sehr ausführlich beschrieben:

Die Gemeinde Rittersdorf im Gerichtsbezirk Tetschen bestand aus der Ortschaft Rittersdorf mit den einschichtigen Ortsteilen Drehe, Kühllochschenke, Riedelmühle und Watzke. Seit 1849 hatte zunächst auch Babutin dazugehört, das jedoch in den 1920er Jahren politisch selbständig wurde. 

Rittersdorf gehörte immer zur Pfarrei Johannes der Täufer in Tichlowitz. Mit dieser war es von 1621 bis 1873 eine Filiale von Neschwitz. Die Matriken sind seit 1674 vollständig erhalten. Die Kapelle in Rittersdorf war dem Hl. Florian geweiht, in dessen Türmchen sich eine Dorfglocke befand. Ursprünglich hatte Rittersdorf zum Schöppengericht und später zum Ortsgericht in Tichlowitz gehört, bis es 1849 eine selbständige politische Gemeinde einschließlich der Katastralgemeinde Babutin wurde, welche aber nach dem Ersten Weltkrieg selbständig und von Rittersdorf verwaltungsmäßig abgetrennt wurde.

Das Gebiet der Gemeinde Rittersdorf war aller Wahrscheinlichkeit nach schon in der vordeutschen Zeit im 11. oder 12. Jahrhundert vom Elbetal her besiedelt worden. Dass es sich dabei um eine kleine altslawische Rodung handelte, ist aus dem früheren Ortsnamen „Libecz” sowie einer ganzen Reihe von Flurnamen zu schließen. Vermutlich ist diese alte, weilerartige Siedlung um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert aus einem nicht bekannten Grund, vielleicht durch eine Epidemie, entvölkert worden. 

1654 hatte hatte Rittersdorf immer noch 17 Häuser, 1713 waren 13 Wirte und zehn Häusler ansässig. Die Bauern hießen Schimke und Gaube, die Gärtner lauteten Fleck, Schimke, Seidl und Watzke. 1787 standen 44 Häuser und 1833 lebten in „Rittersdorf, im Gebirge gelegen” 238 Einwohner in 41 Häusern. Bei den Volkszählungen von 1869 und 1890 wurden 278 bzw. 240 deutsche Einwohner gezählt. Wegen der fehlenden Industrie nahm die Bevölkerung in den Folgejahren langsam ab. Die häufigsten Familiennamen waren 1934 John, Hanke, Gaube, Schimpke, Hortig, Weigel und Wolf.

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